Der Kontrabass

Patrick Süskind

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© Björn Klein, Tobias Metz

In seiner schallisolierten Wohnung schwadroniert der Kontrabassist – unter wachsendem Einfluss von Alkohol – über die Vorzüge und Nachteile seines Instrumentes, mit dem ihn offensichtlich eine Hassliebe verbindet. Er ist ein Mann mittleren Alters und Orchestermusiker in einem Staatsorchester. Er leidet an der Hierarchie des Orchesterbetriebes und an der Bedeutungslosigkeit seines Tuns als „Tutti-Schwein“. Die Bedeutung von Dirigenten hält er für überschätzt, er hasst Mozart und Wagner aus tiefster Seele. Aus lauter Wut verweigert er bisweilen das volle Ausspielen der Partitur. Allein die junge Sopranistin Sarah vermag ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Fast manisch fühlt er sich ihr verbunden, die Angebetete jedoch hat ihrerseits noch keine Notiz von ihm genommen. Wie auch, verschwindet er doch allabendlich hinter dem riesigen Instrument in der letzten Reihe des Orchesters. Je mehr er trinkt, desto mutiger fasst er einen Plan: Vielleicht wäre die für den heutigen Abend geplante Rheingold-Premiere unter einem vielbeachteten Dirigat die einmalige Möglichkeit, Sarahs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Wird er den Skandal wagen?

Patrick Süskinds Monolog zeichnet mit großem Charme, leiser Melancholie und sprühendem Wortwitz das skurrile Psychogramm eines einsamen, zutiefst frustrierten und nur mäßig begabten Menschen, der einen Ausweg aus seinem eintönigen Leben sucht.

Ich geh jetzt in die Oper und schrei. Wenn ich mich trau.

Termine

Stückeinführung
an den markierten Terminen
30 min. vor Vorstellungsbeginn.